Lebrija kann auf eine gelungene Woche zurückblicken, denn die jährlich im Frühjahr ausgetragende Veranstaltung „Giraldilla“ war ein voller Erfolg. Höhepunkt war zweifelsohne das Wochenende mit einem dichten Programm für alle Liebhaber der Flamencokunst:

Freitagabend

Am Freitagabend gab Miguel Funi, eine der letzten lebenden Flamencolegenden der Stadt, im Rahmen einer Konferenz in der Peña Pepe Montaraz Weisheiten aus fast acht Jahrzehnten Flamenco zum Besten. Natürlich durften da auch musikalische Einlagen nicht fehlen: Der Maestro sang und tanzte -und das trotz Beinproblemen, dass es eine helle Freude war.

Samstagnachmittag

Auch am Samstagnachmittag wurde Theorie und Praxis auf wunderbare Art und Weise verbunden: Die Macher der website lebrijaflamenca.com führten die Besucher der Stadt im Rahmen einer geführten Tour in den Flamenco der Stadt ein. Stationen waren unter anderem die (Überreste der) Burg von Lebrija und die Peña „Pepe Montaraz“.

Eine besonderer Moment war sicher der Besuch des Hauses des berühmten Sängers Curro Malena, dessen Frau den Besuchern die „Antorcha“ (dt. Fackel), eine prestigeträchtige Auszeichnung, die ihr Mann in den 1980ern erhalten hatte, zeigte.

Aber was wäre eine Flamenco-Tour durch Lebrija ohne Gesang? Und welcher Ort würde sich dafür besser eignen als die Bodega „González Palacios“? Hier lauschten die Neugierigen dem lokalen Sänger Curro Vargas, der Soleares und Bulerías intonierte. Danach gab es ein Glas Moscatel.

Samstagabend

Samstagabends war es dann an der Zeit, einen der herausragensten Gitarristen der Flamencogeschichte zu ehren: den vor 20 Jahren tödlich verunglückten Lebrijano Pedro Bacán. Aus diesem Anlass wurde im Teatro Bernabé eine gelungen Hommage veranstaltet. Zu sehen waren neben Flamencokünstlern aus Lebrija und der Nachbarstadt Utrera unter anderem auch Luis el Zambo, Javier Heredia oder José de la Tomasa. Drei Stunden authentischer Flamenco ließ die Besucher des gut gefüllten Theaters wunschlos zurück.

Sonntagnachmittag

Abschluss der Woche war dann am Sonntag in der Peña „Pepe Montaraz“ die Überreichung der Trophäe „Giraldilla“ an den Gitarristen Tomatito, der so für seine bisheriges Schaffen geehrt wurde.

Danach betraten José Valencia und Manuel Parrilla die Bühne. Bevor aber der Lebrijano der Stunde dem Meister aus Almeria zu ehren zu singen begann, orderte er ein Glas Fino, um auf den Anlass anzustossen. In Stimmung erhob er seine gewaltige Stimme, um eine gelungene Veranstaltung abzurunden.