Ach, da freut man sich, wenn man durch die Altstadt Sevillas spaziert und in der Calle Cuna vor dem Teatro Quintero ein Plakat sieht, mit der Ankündigung, dass Diego del Morao noch am selben Tag ein Konzert geben wird.

Gestern hat der Gitarren-Maestro dort ein sehr Bulería-lastiges Konzert (was ist man anderes von Jerez gewöhnt?) gegeben, wohl auch, weil er die Jerezaner „Jugend“ mit dabei hatte: Fernando Carrasco (der Sohn von Fernando de la Morena) an der Gitarre, Gema Moneo (der Nachname sagt bereits alles) tanzte und gab so ziemlich alles auf der Bühne, Maloko (der Sohn vom berühmten Palmero „Bo“) unterstützte Diegos Falsetas oder Gemas Tanz gelegentlich mit einer letra und Ané Carrasco (der Sohn von Diego Carrasco) zeigte wieder einmal seine rhythmische Begabung an der Perkussion. Für ein solides Soniquete-Fundament nahm Diego noch die oft gebuchten Palmeros Juan Diego Valencia und Juan Grande mit.

Der eher schüchterne Top-Gitarrist lockerte das Konzert mit kleinen sympathsichen Mini-Ansagen auf, widmete ein Stück Paco de Lucía, ein anderes seinem verstorbenen Vater Moraíto Chico und brachte das Publikum zum Lachen, als er zum Schluss auf ironische Art eine „neue Komposition“ mit dem Titel „Bulería“ ankündigte.