In der Kalenderwoche 37 wurde in Sevilla ein abwechslungsreiches Flamenco-Programm geboten:CIMG4800

 

Am 12. September stand zunächst Jerez auf dem Programm: Dolores Agujetas sang mit ihrer unverkennbaren Stimme in der Kirche „San Luis de los Franceses“, begleitet wurde sie von Manuel Parrilla.

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Patio del Espacio Santa Clara

 

 

 

 

Später konnte man im wunderschönen Patio des „Espacio Santa Clara“ eine Reihe an Flamenco-Künstlern aus Utrera erleben, die das Publikum vollkommen in ihre Fiesta einbezogen: Einmal sangen sie vom Balkon, ein anderes Mal spielten sie auf der Bühne oder im Patio. Sogar die 88jährige Josefa del Vereo aus Utrera wurde gebeten, zumindest von ihrem Tisch aus zu singen. Ihr rhythmischer Gesang voller Soniquete brachte die restlichen Künstler auf der Bühne zum Toben. Mitgewirkt haben: El Cuchara, Gaspar de Perrate, Joselito Chico, Manuel Requelo und Pitín Hijo.

CIMG4801Am 13. September konnte man unter anderem das Projekt von Ursula López, Tamara López und Leonor Leal „J.R.T. Sobre Julio Romero de Torres, pintor y flamenco“ im Teatro Central sehen. Das Bühnenwerk über den Maler aus Córdoba wurde bereits auf dem Flamenco-Festival in Jerez Anfang diesen Jahres und nun ein weiteres Mal in leicht abgeänderter Version auf der Biennale vorgestellt. Der eindrucksvolle Tanz der drei Bailaoras wurde von den beiden Sängerinnen Rosalía und Gema Caballero ganz einfühlsam getragen. Auch das Flamencogitarren-Spiel von Alfredo Lagos, das Klassikgitarrenspiel von Antonio Duro und die musikalische Unterstützung des Proyecto Lorca fügte sich wunderbar ein.Ein besonderes Highlight: Für den groovigen Compás sorgten die beiden Palmeras (die eigentlich Tänzerinnen sind) Aniela und Melisa Soledad.

CIMG4802Am 14. September sang beispielsweise Jesús Méndez im Teatro Central. Er ließ seinen Gesang von einer großen Profi-Truppe unterstützen: Diego del Morao und Manuel Valencia an der Gitarre, Luis Carrasco als Perkussionist und Diego Montoya, Manuel Salado und Juan Diego Valencia als Palmeros.

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Am 15. September versammelte sich eine große Künstlergruppe, die mit dem ehemaligen sevillanischen Flamencoviertel Triana verwurzelt ist, im sogenannten „Hotel Triana“ unter dem Motto „Alalá“ (Alegría, Freude): Gritos de Guerra, Ramón Quilate, Eugenio Iglesias, Miguel Iglesias, Herminia Borja, Bobote, Torombo, Guillermo Manzano, Mari Vizárraga, La Toromba, Paco Vega, Joaquina Amaya, Carmen Amaya. Gastsängerin war Lole Montoya.

CIMG4804Auch einen Abend später, am 16. September, war was los im „Hotel Triana“. Diesmal kamen Künstler aus Málaga zum Zug: Juan Requena, Simón Román, Virginia Gámez, Luisa Palicio, Fran Vinuesa, Antonio Luque „Canito„, Ramón Martínez, Juan Manuel Lucas. Gasttänzer war der legendäre Carrete de Málaga. Das abwechslungsreiche Programm wurde von dem Gitarristen Juan Requena zusammengestellt und vom Publikum jubelnd gewürdigt.

 

El Capullo de Jerez y Niño Jero

El Capullo de Jerez y Niño Jero

 

Am 17. September konnte man ebenfalls Flamenco unterm Sternenhimmel im „Hotel Triana“ erleben. An diesem Abend kamen Künstler aus Jerez an die Reihe, deren Flamenco mit der Sherry-Sorte „Palo Cortado“ verglichen wurde. Zugegen waren Capullo de Jerez, Juana la del Pipa, Antonio Agujetas, Tomás Rubichi, Niño Jero, Domingo Rubichi, El Tequila und Jesús del Berza. Der Palmero El Bó konnte leider aus Krankheitsgründen nicht mitwirken.

CIMG4806Am 18. September hätte eigentlich José Valencia gemeinsam mit Juan Peña El Lebrijano auf der Bühne stehen sollen. Doch wie bereits berichtet, verstarb letzterer kürzlich. Schon auf der vorletzten Caracolá in Lebrija musste ein Konzert von El Lebrijano aus Gesundheitsgründen abgesagt werden. José Valencia stellte trotz der tragischen Situation mit Pedro María Peña und den Gastkünstlern Pastora Galván und Faical Kourrich einen beeindruckenden Abend zusammen. Die Seguiriya sang José nicht, er weinte sie- und zwar wahrhaftig. Der Applaus für El Lebrijano und die seiner Kunst würdigen Hommage wollte kein Ende finden.