Falls es den ein oder anderen Aficionado einmal nach Mairena de Alcor, dem Geburtsort von Antonio Cruz García (*1909 in Mairena del Alcor- † 1983 in Sevilla), besser bekannt unter dem Namen Antonio Mairena, verschlagen sollte, der entdeckt noch heute einige Plätze, die an den legendären Flamencosänger erinnern.

Ramón Soler Díaz, Flamencologe aus Málaga, gestaltete kürzlich eine solche Route für alle Mairena-Liebhaber und Interessierte. Ein abwechslungsreiches Wochenende, an dem der Flamencosänger gebührend gefeiert wurde.

Passend zum Thema der besagten Route checkten die meisten Teilnehmer in das schöne Hotel Mairena ein, dessen Wände mit Flamencobildern dekoriert sind. -Und Antonio selbst darf natürlich auch nicht fehlen. Sein bekanntes Profilportrait begrüßte die Aficionados spätestens in der Hotelbar und stimmte auf das Wochenende ein.

 

Freitag

Am Freitagabend trafen sich Flamencomusiker, Flamencologen und Aficionados in der Casa de Arte Antonio Mairena, um nach einer Begrüßungsrede der Organisatoren einem erstklassigen Konzert von Fernando Canela und Rubén Lara zu lauschen.

Auch Canelas großer Bruder, José Canela, war zugegen, der später gemeinsam mit seinem Bruder dem harten Kern eine beeindruckende Juerga lieferte. Ganz Hartgesottene blieben bis lange in die Morgenstunden wach, um sich vom Gesang und Gitarrenspiel von José Pañero und Rubén Lara berauschen zu lassen.

 

Samstag

Der nächste Tag begann vormittags am Monumento de Cante Grande gefolgt von einem Rundgang durch die Altstadt Mairenas, den manch einer wegen der Juerga am Vorabend verpasste…Mittags ging es aber für alle mit einer Einlage von Antonio Hermosín begleitet von José de Pura in der Casa de la Cultura weiter.

Im Anschluss spazierte die Gruppe auf den Burgberg, der ganz malerisch und üppig bewachsen, einen Ausblick über die Stadt gewährt. Auf dem Burgplatz wurden Stühle aufgestellt und der Literaturprofessor José Cenizo Jiménez hielt eine kurzweilige und sehr interessante Rede über Antonio Mairenas Gesangstexte.

Einen Teil davon sang hinterher Manuel Cástulo, ein ebenfalls aus Mairena stammender cantaor. Begleitet wurde er von José de Pura, eine Konstellation die auch auf dem neuen Album von Cástulo „Entre tiempos“ zu hören ist (anjanita berichtete).

Nach dem Konzert in idyllischer Atmosphäre unter freiem Himmel gab der cantaor Antonio Ortega Piíto in einer Kirche eine emotionale Saeta zum Besten.

Als letzte Station besuchten die Teilnehmer das Mausoleum von Antonio Mairena.

Dieses Kunstwerk wurde vom Erschaffer, dem Bildhauer Jesús Gavira, vorgestellt.

Man hinterlegte einen Strauß Blumen und lauschte ganz andächtig einigen Tonás-Texten Mairenas, die über eine Anlage abgespielt wurden.

Ganz würdevoll gab es abschließend einen langen Applaus, der dem Maestro, aber auch allen Mitwirkenden und dem Veranstalter, Ramón Soler galt, schließlich hatte er ein sehr rundes, informatives und abwechslungsreiches Wochenende organisiert.

Stationen die man bei einer individuellen Mairena-Route besuchen sollte:

-Übernachten im Hotel Mairena

-Plaza de Antonio Mairena:

Casa de Arte Antonio Mairena und Geburtshaus des Maestros

-Monumento al Cante Grande

-Mairena-Mausoleum